Wohnhaus, Wittighausen
Umbau und energetische Sanierung
eines Wohnhauses
Bauherr: Privat
Objekt: 97957 Wittighausen
Leistungsphasen: 1–8
Leistungszeitraum: 2013–2016
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein klassisches Zwei-Familienhaus mit Baujahr 1969, eine Standardtypologie, von der es nicht nur in der direkten Nachbarschaft zahlreiche Beispiele gibt.
Das Gebäude hatte bisher je eine Wohnung auf der Etage, sowie eine Einlieger-Wohnung im Talgeschoss. Die Wohnungen mit ca. 95 m² Wohnfläche hatten jeweils nur ein Kinderzimmer, was den Wohnbedürfnisse einer Familie mit mehreren Kindern heutzutage nicht mehr gerecht wird. Die Sanierung war eine bewusste Entscheidung für den Bestand und gegen einen Neubau.
Das Entwurfskonzept für den Umbau sah daher vor, dass die Wohnung im Erdgeschoss mit dem Talgeschoss und das Obergeschoss mit dem Dachgeschoss über interne Treppen zu jeweils einer Einheit verbunden werden können. Durch diesen Eingriff konnte der Bezug von der Wohnebene im Erdgeschoss zum Grundstück, der Terrasse und dem Garten verbessert werden. Die Küche wurde bereits in einem ersten Schritt geöffnet.
Durch eine Abhängung an der Dachkonstruktion konnte zudem eine Balkonerweiterung in EG und OG realisiert werden, so dass diese trotz Wärmedämmung eine vernünftig nutzbare Breite erhalten haben. Durch die in die Konstruktion integrierte Sonnenschutzmarkisen, entsteht ein zusätzlicher Wohnbereich zwischen Innen und Außen.
Im Obergeschoss ist aktuell das Büro der Bauherren untergebracht, auch hier besteht die Option die beiden Ebenen zu verbinden. Die Wohnungstrennung wurde in der Installation bereits berücksichtigt.
Im Zuge des Umbaus erfolgte eine energetische Sanierung auf Kfw85-Niveau. Neben der Wärmedämmung der kompletten Hülle, wurde eine kontrollierte Be- und Entlüftung mit WRG eingebaut, die Leitungsführung erfolgte innerhalb der Außendämmung; Diese wurde in einem komplett mineralischen System mit Dicklagenputz umgesetzt.
Der Einbau eines Mini-BHKWs, ergänzt durch eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher, führt zu einer ganzjährigen, weitgehend autarken Stromversorgung.
Mit gezielten Eingriffen wurde die Fassade beruhigt; Fenster wurden als Bänder zusammengefasst, teilw. geschlossen und an anderer Stelle Brüstungen heruntergesetzt oder ganz entfernt. In der Materialität abgesetzt wurde das Treppenhaus, das mit Tafeln verkleidet wurde, und durch eine vollflächige Markise geschlossen werden kann.