Wettbewerb Hefner-Alteneck-Quartier, Aschaffenburg

Lurz von Brunn Hefner-Alteneck-Quartier Aschaffenburg
Lurz von Brunn Hefner-Alteneck-Quartier Aschaffenburg Detailschnitt

Modellvorhaben IQ – innerstädtische Wohnquartiere

Neubau von familiengerechten Wohnungen im Hefner-Alteneck-Quartier in Aschaffenburg

Auftraggeber: Stadtbau Aschaffenburg
Objekt: Modellvorhaben IQ – innerstädtische Wohnquartiere
Wettbewerb, 2. Runde
Leistungszeitraum: 2013
mit Mechthild Engert, Landschaftsarchitektin

 

Städtebauliche Aspekte

Durch den vorgeschlagenen Städtebau wird eine Differenzierung der städtebaulichen Räume erreicht. Es entstehen differenzierte Freiräume mit einer vielschichtigen Staffelung zwischen öffentlichen und privaten Flächen (Haus-Block-Quartier).

Rot eingefärbter Beton im Sockelbereich und farblich angepasster Putz in den Obergeschossen bilden eine Referenz zum für Aschaffenburg ortstypischen roten Sandstein.

Die städtebauliche Grundstruktur und Maßstäblichkeit des Bestands wird aufgegriffen und neue, überschaubare Nachbarschaften geschaffen („Dorf in der Stadt“). Die Dichte und Höhe staffelt sich von Norden nach Süden. Aufgelöste Blockstrukturen bilden die Kante zur Straße – es entsteht ein Dialog mit dem Gegenüber an der Spessartstraße – und durch die Überbauung in den Obergeschossen werden Tor- Eingangssituationen zum Quartier geschaffen. Im Süden schließen zwei Wohncluster mit privaten Freiflächen im Innern an.

Typologien

Die Differenzierung im Wohnungsgemenge erfolgt durch unterschiedliche Typologien (Maisonette, Laubengang etc.), so dass ein diversifiziertes Angebot entsteht, um unterschiedlichen Ansprüchen gerecht zu werden und eine Kompatibilität der Wohnungen zu individualisierten Lebensentwürfen und Wohnvorstellungen zu erreichen.

Schaltbare Räume ermöglichen Flexibilität und verschiedene Wohnungsgrößen. Unterschiedliche Orientierungen der Wohnungen ergeben Blickbezügen zur Stadt oder zum Hof.

 

Familien-Wohnen

Die Barrierefreiheit (Kinderwägen), bei der Erschließung der Wohnungen ist durch Aufzüge und Laubengang gewährleistet.

  • vielfältige Spielmöglichkeiten, Abstellmöglichkeiten
  • Gemeinschaftsflächen auf Dächern und am Laubengang
  • Großzügige Treppenhäuser mit Stellfläche für Kinderwägen etc.
  • Hauseingänge vom Hof – Einsehbarkeit – soziale Kontrolle
    Für die Attraktivität für Familien ist nicht zuletzt das Wohnumfeld entscheidend, d.h. die Qualität und Nutzungsmöglichkeit des öffentlichen Raumes.

 

Freiraum

Das Prinzip des Dorfplatzes in der Mitte zur Gemeinschaftsbildung wird aufgegriffen; Die Erschließung der Wohnungen/Häuser erfolgt aus der Mitte heraus.
Der Hof bildet einen halböffentlichen Raum, in dem Kinder geschützt spielen können und dient als Kommunikations- und Identifikationselement für die Bewohner, er fungiert als Zwischenzone zwischen Wohnung und Straße mit sozialer Kontrolle.

Eine zentraler aus der Mittelachse herausgedrehter halböffentlicher Grünzug (shared space) sorgt für die Vernetzung innerhalb des Quartiers und eine Anbindung an vorhandene Wegeverbindungen.
Er dient als Fußweg zwischen den Spielplätzen, daran aufgereiht befinden sich die verscheidenen Quartiers-Freiflächen.

Es werden im Quartier private Gartenflächen (Grabeland) vor den Wohnungen im EG aber auch für die Wohnungen in den Obergeschossen als Krautgärten geschaffen und nach Bedarf, sind auch Nutz-Gärten als Dachgärten (urban gardening) mit Blick ins Maintal möglich.

Es werden außerdem ausreichend Flächen für ruhenden Verkehr angeboten. Diese sind wasserdurchlässig gestaltet, das Baumdach bildet Platz, mögliche Nutzung als Streif- und Spielraum auch für Kinder.