Neubau Plusenergiehaus, Wittighausen

Lurz von Brunn Plusenergiehaus Wittighausen Aussenansicht
lurz-von-brunn-plusenergiehaus-wittighausen-innen1

Neubau Plusenergiehaus

Bauherr: Privat
Objekt: 97957 Wittighausen
Leistungsphasen: 1–8
Leistungszeitraum: 2013–2015

 

Der Entwurf zum Wohnhaus-Neubau in Unterwittighausen orientiert sich am Ort und wurde auf das am Ortsrand liegende Hanggrundstück zugeschnitten.

Das Gebäude ist nicht unterkellert, es besteht aus einem Pultdachbereich mit hangseitig abgesetztem Flachdachkörper. Der Übergang ist über eine durchgängige Fuge in der Fassade klar definiert. Die gewählte Dachneigung folgt dem Geländeverlauf.

Von der Straße kommend wird das Gebäude von Süden erschlossen. Auf der unteren Grundrissebene befindet sich neben der großzügigen, flexibel nutzbaren Garage und den im hinteren Bereich untergebrachten Technikbereich die Wohnebene; Über eine einläufige dem Hangverlauf folgende Treppe kommt man in den über einen kleinen zweigeschossigen Luftraum mit dem EG verbundenen privateren Bereich im OG. Im Obergeschoss befindet sich nach Osten hin der Elternschlafbereich mit Ankleide, Bad und kleinem Büro und nach Westen hin der Kinderbereich mit eigenem Bad und großem Einbauschrank im Flurbereich.

Durch die vollflächige Photovoltaik-Anlage auf dem südorientierten Pultdach erzeugt das Gebäude bilanziell mehr Energie als es über den Jahresverlauf benötigt.

Das Haus wurde von der Straße zurückversetzt auf dem Grundstück platziert. Der private Vorgartenbereich liegt daher leicht erhöht. Zur Erschließungsstraße hin ist die öffentliche Seite des Gebäudes; Sie besteht aus einem Sockel und dem in der Materialität abgesetzten Obergeschoss. Im Bereich des Hauseingangs und der Garage springt das Sockelgeschoß zurück, so dass der Zugang definiert und gleichzeitig geschützt ist; das Garagentor ist hierbei vollständig in die Fassade integriert. Im Bereich des Treppenhauses öffnet sich das Gebäude im Obergeschoß mit einem den Blick in die Landschaft rahmenden Fensterelement und die Putzfläche des Obergeschoßes schiebt sich hier bis auf das Geländeniveau hinab, um das Haus zu erden;

Ziel des Entwurfs war die „Verzahnung“ mit der Umgebung und der Lage des Grundstücks am Übergang zur Landschaft gerecht zu werden. Die Lichtführung und Durchlässigkeit ist ein wesentlicher Aspekt; Auf der privaten Seite zum Garten ist das Gebäude noch offener gestaltet und das Gelände fließt über den einseitig mit einer Muschelkalkfassade gefassten rückseitigen Lichthof bis in den Wohnbereich und durch das Gebäude. Durch die auf allen Ebenen möglichen Übergänge zum Gelände und die unterschiedlichen Außenbereiche wird ein maximaler Bezug zum Grundstück hergestellt.

Die Haustechnik besteht aus einer Luft/Wasser-Wärmepumpe mit Fußbodenheizung, ergänzt mit einem Holzeinzelofen im Wohnraum sowie einer Lüftungsanlage mit kontrollierter Be- und Entlüftung mit WRG. Auf dem Pultdach befindet sich eine vollflächige, kaum einsehbare Photovoltaikanlage mit 17kWp, die mehr Energie produziert als für Heizung, Warmwassererzeugung und Hilfsenergie innerhalb des Gebäudes gebraucht wird, so dass das Gebäude bilanziell ein Plusenergiehaus darstellt.